Sparbuch verloren, was tun?

Wenn jemand sein Sparbuch verliert, dann ist dies in erster Linie zunächst einmal ärgerlich. Denn beim Sparbuch handelt es sich um ein Inhaber-Papier. Dies bedeutet, dass die Bank Auszahlungen an jeden vornehmen kann, der es vorlegt. In der Praxis verlangen die Banken aber ab Abhebungen von mehreren Tausend Euro oder bei mehreren kleinen Abhebungen direkt hintereinander die Vorlage eines Ausweises oder einer anderen Legitimation. Um auch den Schaden kleinerer Abhebungen zu vermeiden, sollten die folgenden Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Den Verlust sofort melden
Der Verlust des Sparbuches sollte möglichst sofort der Bank gemeldet werden. Damit kann die Bank diese Sparbuchnummer sperren und das Sparbuch ersetzen. In der Praxis wird dies so laufen: Die Bank erklärt die bisherige Sparbuchurkunde für kraftlos. Der Bankkunde unterschreibt eione Verlustmeldung und versichert, dieses Sparbuch nirgends als Pfand oder ähnliches hinterlegt zu haben. Die Bank stellt dann ein neues Sparbuch aus, das der Kunden wie gewohnt weiterverwenden kann. Da der Kunde aber den Verlust verursacht hat wird die Bank eine Gebühr berechnen. Verfügt die Bank über Telefon-Banking, so kann das Sparbuch auch abends und am Wochenende gesperrt werden.

Die beiden größten Vorteile des Sparbuches
Die Unflexibilität des Sparbuches zur Verwendung an Geldautomaten ist in diesem Fall sein großer Vorteil. Da Bargeldverfügungen nur in einer Bankfiliale möglich sind, wird der unehrliche Finder nicht unbedingt einen größeren Betrag in einer Filiale abheben möchten. Denn das kurze Gespräch mit dem Servicemitarbeiter der Bank und die Videoüberwachung der Filiale stellen schon eine große Hemmschwelle dar. Zudem kann das Sparbuch - anders als beispielsweise eine Kreditkarte - nicht zum Einkaufen in Ladengeschäften genutzt werden, weshalb auch hier die Gefahr geringer ist.

Bei Verlust eines Sparbuches sollte also zuerst die Verlustmeldung bei der Bank erfolgen und dann ein neues Sparbuch beantragt werden.