Lukrative Sparbücher - die Nadel im Heuhaufen

Unvergessen ist das Sparbuch der Kaupthing Bank von 2009 nicht nur wegen der Rekordzinsen, sondern vor allem wegen der darauf folgenden Pleite. Denn auch davor machte die grundlegende Erkenntnis nicht halt, dass hohe Zinsen immer ein deutlicher Hinweis auf das Risiko sind.
Dies aber immer im Vergleich zu dem volkswirtschaftlichen Gesamtniveau. Und dieses ist zur Zeit für Geldanleger alles andere als rosig. Denn wie alle Notenbanken pumpt die EZB zu geradezu lächerlichen Konditionen gewaltige Summen Geld in den Markt. Und das führt dazu, dass sich das Interesse der Banken, Geld am freien Markt (also von Sparern) aufzunehmen, auf niedrigem Stand bewegt. Was die Zinsen drückt, und zwar unter der Inflationsrate.

Schon rechnerisch ist der Euro, der 2002 ausgegeben wurde, in der Kaufkraft nur noch 80 Cent wert, gefühlt und abhängig vom persönlichen Kaufverhalten (Stichworte: Sprit, oder noch schlimmer: Zigaretten, Ausgehen und Alkohol) noch viel weniger. Man kann diese Effekte nicht verhindern, aber mindern. Und das trotz Sicherheitsbedürfnis und Flexibilitätsnotwendigkeiten.

Wer sich also für die Geldanlage in Form eines Sparbuchs entschieden hat, dem bleiben Alternativen, die sich aus den individuellen Nachteilen der jeweiligen Bank ergeben:
Wer der Niederlande traut, kriegt bei der Rabo-Bank 2,4 Prozent, was in etwa der Teuerungsrate entspricht und somit keinen Panik-Aufschlag enthält, sondern die Absicht, in Deutschland Fuß zu fassen. Cortal Consors ist eine deutsche Bank (deutsche Einlagensicherung) mit 2,02 %. Die PSD-Bank Karlsruhe-Neustadt bietet 1,95 %, weil es ein Online-Konto ist. Das BMW-Sparbuch als Online-Angebot ist eine sehr sichere Form und bietet 1,8 Prozent. Wegen Spanien ein negatives Image hat Santander, eine hoch solide Bank die kein Geld aus dem Hilfsfonds benötigt, deswegen liegt es ebenfalls bei 1,8 %. Die Umwelt-Bank aus Nürnberg bietet für 1,3 Prozent den Zusatznutzen des guten Gewissens, was jedoch schon sehr mager ist.